Der Neustifter Kirtag

Mit einer schön geschmückten Krone pilgerten die einst von bitterer Armut geplagten Neustifter Weinhauer zu Kaiserin Maria Theresia. Sie baten nach einer besonders schlecht ausgefallenen Weinlese um einen Steuernachlass. Diese verzichtete nicht nur großzügig auf Steuern, sondern gab den Winzern auch die Krone zurück. Außerdem sollten sie von nun an einmal im Jahr einen Kirtag abhalten.
Dieser wird seither traditionellerweise in der Zeit nach dem Fest des Pfarrpatrons, dem hl. Rochus (16. 8., sein Todestag), seit bereits mehr als 250 Jahren Ende August begangen. Der „Weinhiata”, ehemals strenger Bewacher der Weinberge zur Lesezeit, sein „Altbursch”, die „Kronenträger und Flaschlbuam” ziehen mit Musik durch den Ort, um die Neustifter und Salmannsdorfer, sowie ihre Gäste, hochleben zu lassen.
Tradition hat auch schon die feierliche Feldmesse am Kirtagssonntag, heuer der 25. August, welche früher bei der Mariensäule in den Weinbergen, seit einigen Jahren in einem Hauergarten direkt im Ortszentrum gefeiert wird. Schon zum fünften Mal findet diese nun schon im liebevoll gestalteten Vorgarten des Weingutes „Friseurmüller” statt. Blühende Sträucher und Blumen säumen den Altar und für die stets zahlreichen Messbesucher gibt es ausreichend Bänke. In der ohnehin für Winzer stressigen Kirtagszeit ist es keine Selbstverständlichkeit, dass der Rahmen für den Gottesdienst mit so viel Mühe liebevoll arrangiert wird.
Ein großer Dank gilt dafür daher Familie Herrmann!
Christian Dolhofer
Fotos: Brigitte Trinkl

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