Ungewöhnliches? Nein, Außergewöhnliches bot der als Familienmesse gefeierte Festgottesdienst am Ostersonntag. Die Raupe Fridolin, welche uns in der Fastenzeit begleitete, fand sich als riesiger Schmetterling über dem Altar wieder. Ein wunderschöner Anblick, welcher vor allem unseren Jüngsten die Unbegreiflichkeit des Osterereignisses näherbringen sollte. Aus einer fetten Raupe war ein wunderschöner bunter Schmetterling geworden. Kaum vorstellbar und doch Realität. Genauso hatten auch damals die Apostel nur im Geringsten eine Vorstellung davon gehabt, was mit Jesus nach dessen Tod passieren werde. Erst als der Auferstandene sich am nächsten Morgen den Frauen in neuem Glanz zeigte und ihnen davon berichtet wurde, begannen sie das Unfassbare zu fassen.
Seit dem zweiten Vatikanum hat sich in der Kirche einiges verändert und in der Messgestaltung ist nun vieles erlaubt. Auch Jesus war zu seiner Zeit ein großer Reformer und offen für Neues. Natürlich gibt es auch Kritiker, die ansprechenden und zeitgemäßen Elementen in der Liturgie nicht viel abgewinnen können, sie mitunter sogar ablehnen. Es ist eine kleine Gruppe, die sich nach der vorkonziliaren Zeit sehnt, der keinesfalls das Recht abgesprochen werden soll, diese Kritik auch äußern zu dürfen. Der Erfolg stets Neues zu versuchen spricht aber für sich.
In diesem Sinne wurde die heutige Predigt in Form einer Doppelconférence gehalten. Dabei war gar nicht so leicht herauszufinden, ob nun Weihnachten oder doch Ostern das für uns wichtigere Fest sei. Nebst dem bewährten Musikertrio um Sascha, Gregori und Stephan hatte der neu gegründete Kinderchor „Neustifter Pfarrspatzen” seinen ersten offiziellen Auftritt.
Nach der Heiligen Messe ging es hinüber in den Pfarrheimgarten. Die zahlreichen Osternester zauberten ein kaum zu überbietendes Strahlen in die Augen der Kinder. Fleißig wurde danach gesucht, bis schließlich keines mehr unentdeckt blieb. Mache behaupteten nicht nur den Osterhasen, sondern auch Fridolin als Schmetterling vorbei fliegen gesehen zu haben.