Bildungswerk
Dr. Andreas Redtenbacher „Im Gespräch”

Unter dem Titel „Von der liturgischen Bewegung mit Pius Parsch zur Liturgiekonstitution des Konzils” referierte Dr. Andreas Redtenbacher, beim Bildungswerk am 17. September über den Richtung weisenden Beitrag des Stiftes Klosterneuburg für das Zustandekommen der Liturgiekonstitution des 2. Vatikanums.
Ausgehend von der liturgischen Bewegung des Klosterneuburger Chorherren Pius Parsch, die bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem im deutschsprachigen Raum dazu führte, dass die Muttersprache im Rahmen der Betsingmesse in den Vordergrund getreten ist, fand dieses Gedankengut schließlich in der Liturgiekonstitution des Konzils seinen weltweiten Niederschlag.
Die sieben Kapitel der Liturgiekonstitution enthalten die theologischen Grundlagen des Gottesdienstes der Kirche und damit auch einen erneuerten Liturgiebegriff.
Gottesdienst ist demnach nicht zuerst Tun des Menschen, sondern primär das Handeln Gottes selbst und daher sein Dienst (Gottes Dienst) am Menschen. Der Primat des Handelns liegt ganz bei Gott, als Antwort darauf handelt der Mensch in der Feier und in seinem Leben.
Der Gottesdienst erschöpft sich daher nicht mehr in äußerem und rituellem Tun, er ist auch weit mehr als bloßes „kultisches Geschehen”, das nur von einer dafür autorisierten Person vollzogen wird. Vielmehr ordnete das Konzil das liturgische Geschehen in die heilsgeschichtliche Gesamtschau des christlichen Glaubens ein, deren personale Mitte Christus selbst ist und der uns schon jetzt Anteil an der eschatologischen Wirklichkeit gibt.
Der Gottesdienst ist daher immer und grundsätzlich die Feier des Pascha-Mysteriums in dem sich das Werk unserer Erlösung vollzieht.
Das große Interesse der Teilnehmer zeigte sich auch noch in der anschließenden hochstehend geführten Diskussion.
Mag. Heinz Natschläger
Fotos: Karl Wagner


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